von Doro van Vuuren
Die Sterne blickten ihr über die Schulter, als Dr. Anne Heisler aus der langen Reihe von Probengläsern mit Sternenklumpen Probe 145c herausgriff und in ihrer unermüdlichen Art die Probe wie im Schlaf aufbereitete. Sie fühlte sich heute Abend gut, fast federleicht. Das kam auch daher, dass sie heute das erste Mal Blickkontakt mit Dr. Böhmerhannes hatte, einem Lektor der Ur- und Frühgeschichte. Und sie meinte, er hätte ihr zugezwinkert. Es könnte auch nur eine Wimper in seinem Auge gewesen sein, aber das wollte sie nicht glauben. Sie hatte das Gefühl, heute Nacht sei alles möglich …
Schon während der Studienzeit hatte es keinen Test zur Untersuchung von hochmolekularen Verbindungen gegeben, den sie nicht schneller und gewissenhafter durchführen konnte als alle anderen Studenten. Ihre männlichen Kommilitonen nutzten das reichlich aus und baten Anne, bei ihren nächtlichen Tests die ihren gleich mit durchzuführen, während sie die Nächte in Studentenbars durchbrachten. Anne dagegen liebte das Labor.