Der Sand im Stundenglas

Es war Sonnenaufgang, als Taku, der Buschmann, sich überlegte, wie er den Tag bis zum Sonnenuntergang verbringen sollte. Seine Freiheit und Unabhängigkeit erlaubtem ihm eine gewisse Wahl. Sicher, irgendwann würde er jagen müssen und irgendwann Wasser für die Sippe holen, aber genauso wichtig waren ihm Gelegenheiten zum Ruhen, zum Spielen mit den Kindern und stille gemeinsame Momente mit seiner Frau. Er beschloss über seinen Gedanken, zunächst einen Spaziergang durch die Sanddünen zu machen. Kaum war er unterwegs, begegnete er einem dieser merkwürdig hellhäutigen Menschen, die seit einigen Monden die Kalahari in viel zu warmer Kleidung durchstreiften. Dieser hier nun wirkte irritiert und irgendwie unsicher. Taku fragte ihn, was los sei; er hatte etwas von der Sprache der Weißen aufschnappen können.

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Felsgraffiti Heft 6

Liebe Felsgraffiti- Leser,

Die vorliegende 6. Ausgabe soll Ihnen die Möglichkeit bieten, etwaige kalte Winterabende angenehm literarisch zu gestalten. Mit Grog oder Glühwein werden Sie mit der Auswahl unserer Beiträge in hochinteressante Welten entführt.

Freuen Sie sich über eine Auseinandersetzung über Geschichte und Geschichten von Prof. Marianne Zappen-Thomson.

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Liebes Felsgraffiti-Team,

vor ca. 1 Jahr bekam ich das erste Felsgraffiti-Exemplar in die Finger und bin zum Felsgraffiti-Leser geworden. Ich freue mich auf jede neue Ausgabe. Die kurzweilig, bunte Mischung der Geschichten, Beiträge und Buchvorstellungen gefällt mir, und – durch Felsgraffiti habe ich
selbst Spaß daran gefunden Geschichten zu schreiben! Es ist ein schönes Gefühl, das eigene Werk gedruckt zu sehen, zu wissen, dass „man gelesen wird”.

Leider konnte ich nicht am diesjährigen Literaturwettbewerb teilnehmen, denn ich lebe nicht in Namibia (siehe Teilnahmebedingungen
Punkt 3). Müssen die namibiadeutschen Autoren vor deutschlanddeutschen Autoren geschützt werden?
Ich glaube nicht!

Ich hoffe, dass Sie an meiner Geschichte – außer Konkurrenz – trotzdem Gefallen finden.

Herzliche Grüße aus Süddeutschland

Brita Heck

Aglasterhausen, Deutschland

‘Nach zwanzig Seiten waren alle Helden tot’

Erste Schreibversuche deutscher Schriftsteller
Herausgeber: Karl Corino, Elisabeth Albertsen

Die Erinnerungen der namhaftesten deutschen Autoren, wie und bevor sie zu Erfolg und Ruhm kamen. Der Titel ist der Grass-Geschichte entlehnt, der ganz selbst ironisch schildert, wie es ihm früher gelang, sich kurz zu fassen und seine Helden nach 20 Seiten tot waren. Wer hätte gedacht, dass deutsche Schriftsteller so viel Humor haben?! Das Cover zeigt Günter Grass als 16-Jährigen.

Erste Schreibversuche von:
Karl Krolow, Ulrich Holbein, Reiner Kunze, Sten Nadolny, Ernst Jandl, Günter Grass, Kurt Bartsch, Ursula Krechel, Sarah Kirsch, Uwe Kolbe, Friederike Mayröcker, Cornelius Fischer, Adolf Muschg, Peter Härtling, Ludwig Harig, Friedrich Christian Delius, Bodo Kirchhoff, Peter Rühmkorf, Peter Roos, Günter Kunert, Kerstin Hensel, Hans Christoph Buch, Gabriele Wohmann, Elfriede Hammerl, Herbert Heckmann, Erich Loest, Dieter Kühn, Fritz Rudolf Fries, Martin Walser, Oskar Pastior, Heinz Czechowski, Karl Mickel, Hans Joachim Schädlich.

„Pennälerlyrik oder Geniestreiche – die ersten Schreibversuche von Schriftstellern sind sympathisch rührend unbeholfen oder auch bemerkenswert gut.” –Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel 9/2008

 

Verlag: Autorenhaus, Dezember 2007
ISBN 3-978-3-86671276

Geiers Mahlzeit

Bernhard Jaumann

Als Walter Rogner, der jahrelang zurückgezogen gelebt hat, auf dem Einwohnermeldeamt einen neuen Pass beantragen will, erfährt er eine Überraschung. Er soll vor vielen Jahren nach Afrika ausgewandert sein. Kurzentschlossen macht er sich auf den Weg nach Namibia und trifft dort tatsächlich den zweiten Walter Rogner, einen wohlhabenden Farmer. Es beginnt ein raffiniertes Katz-und-Maus-Spiel um Wahrheit
und Lüge, um Schein und Sein. Letztendlich kann es nur einen Walter Rogner geben. Doch wer ist der Richtige?

 

Verlag: Edition Nautilus; März 2008
ISBN: 978-3-894015671

J. M. Coetzee

Manfred Loimeier

Der südafrikanische, in Australien lebende Schriftsteller J. M. Coetzee erhielt 2003 den Nobelpreis für Literatur. Seine Romane wie „Leben und Zeit des Michael K.” oder „Schande” sind Parabeln auf den Alltag im Südafrika sowohl der Apartheid als auch der Nach-Apartheid. Neben der Prosa und den Essays ist diese Monografie aber auch der frühen Lyrik gewidmet, mit der Coetzee sein belletristisches Schreiben eröffnete.
Mit dieser Gesamtschau, die auch Coetzees ersten, noch nicht ins Deutsche übersetzten Roman „Dusklands” sowie den gerade erst erschienenen jüngsten Roman „Tagebuch eines schlechten Jahres” umfasst, liefert dieser Band einen einzigartigen Einblick in das Werk eines noch keineswegs ganz entdeckten Autors.

 

Verlag: Edition Text + Kritik, Mai 2008
ISBN: 978-3-883779164

Als der Inkosi tanzen lernte

Eine aberwitzige Suche nach der afrikanischen Seele
Henning Mankell und Andrea Jeska

Mit ihren beiden Töchtern im Schlepp begibt sich Andrea Jeska auf eine Reise durch das Land der Zulus, um einen afrikanischen Alltag jenseits von Aids, Kriegen und Katastrophen zu finden. Bei skurrilen Begegnungen mit Missionaren, Wunderheilern, Stammeschefs und Ältesten verliert sie bald den Glauben an die überlegene Logik ihrer eigenen Kultur und bei Ziegengulasch mit Haaren, geplatzten Verabredungen, und undurchschaubaren Strukturen so manches Mal auch die Fassung. Mitten in der Südafrikanischen Provinz Kwazulu Natal, an einem beileibe nicht von allen guten oder bösen Geistern verlassenen Ort, lässt sich die Frage, wessen Kultur eigentlich irrwitziger ist, immer schwerer beantworten.

 

Verlag: Brendow , März 2007
ISBN: 978-3-865061645

Afrika, mein Leben

Erinnerungen einer Unbeugsamen
Wangari Maathai

Als Wangari Maathai, Gründerin des Aufforstungsprojekt „Green Belt Movement” in Kenia, 2004 mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde, feierte sie ganz Afrika. Nun erzählt sie die außergewöhnliche Geschichte ihres Lebens. Afrika, mein Leben erzählt bildhaft und anekdotenreich die Lebensgeschichte einer charismatischen Frau, die Hoffnung in die Welt trägt. Wangari Maathai lebt heute in Nairobi.

„Wangari Maathais Autobiographie ist unmittelbar, aufrichtig und wunderschön geschrieben – ein ergreifender Bericht über die Mühen und Triumphe des modernen Afrika.” Bill Clinton

 

Verlag: Dumont Buchverlag; Februar 2008
ISBN: 978-3-832180362

Die Sehnsucht zwischen den Zeilen

Sechs namibische Jungautoren gewinnen Preise im Wettbewerb „Literatur überwindet Grenzen“

Literatur überwindet Grenzen” lautet das Motto eines Schreibwettbewerbs, den das österreichische Jugendmagazin Perplex jährlich ausschreibt. Rund 1200 Kinder und Jugendliche aus 22 Ländern beteiligten sich kürzlich am neunten Durchgang des Wettbewerbs und reichten Lyrik- und Prosatexte zum Thema „Sehnsucht” ein. Die 132 Besten wurden am 25. April in Wien mit Buchpreisen und Urkunden ausgezeichnet – darunter auch sechs namibische Nachwuchs-Literaten.

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Nur 5 Minuten

Ich betrachte mich im Spiegel
kann nicht glauben, was ich dort seh’:
Bleich, überfordert, fast schon leblos
bildet sich mein Schatten neben mir.

Wieso?

Hektik, Stress,
wenn ich’s mir auch nur einmal erlaub’
fünf, kleine fünf Minuten verspätet zu sein
ob in der Familie, Schule – überall!

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