Ein Bericht über die Schreibwerkstatt 2016
Felix Werner
Um den Ursprung der diesjährigen Schreibwerkstatt zum Thema „Erzähltheorie“ genauer zu ergründen, ist man gezwungen, seinen aufmerksamen Blick auf ein bestimmtes Geschehnis des Jahres 1603 zu werfen. Es war also einmal, vor langer Zeit – in genau dem Jahr, in dem die berüchtigte irische Piratin Grace O’Malley, die „glatzköpfige Grace“, verstarb, in dem auch der Astronom Johann Bayer erstmals die Uranometria in Augsburg herausgab, in dem des Weiteren der schwedische Feldherr Lennart Torstensson, Graf von Otala, das Licht der Welt erblickte; welcher übrigens bekannt dafür war, viele ruhmreiche Schlachten von einer Trage aus kommandiert zu haben, da er sich aufgrund einer schweren Gichterkrankung häufig außer Stande sah, hierzu sein Pferd zu besteigen, und in dem ferner Miguel de Cervantes, so will es die Legende, seinen Roman El ingenioso hidalgo Don Quixote de la Mancha zu verfassen begann, welcher, wie so viele Romane zu jener Zeit, im Gefängnis geschrieben werden musste – da begab es sich, dass ein gewisser Philipp Lord Chandos, ein junger und begnadeter Dichter, so wird es jedenfalls kolportiert, einen Brief an den berühmten englischen Wissenschaftler, Staatsmann und Philosophen Sir Francis Bacon, den 1. Viscount St. Albans & 1. Baron Verulam, schrieb. Philipp brachte an Francis folgende, geradezu ekstatische Zeilen zu Papier:
„Wer erzählt hier die Geschichte?“ weiterlesen →