Felsgraffiti Heft 19

Lieber Dieter,

so plötzlich bist du aus dem Leben geschieden, dass Du leider nicht mehr die angefangene 19. Ausgabe der Felsgraffiti mit uns fertig gestalten konntest.
Wie wird es ohne Dich weitergehen?
Du und die anderen Gründungsmitglieder der Felsgraffiti sahen es als die Hauptaufgabe der Zeitschrift, den Teilnehmern der Schreibwerkstätten und anderen Schreibfreudigen eine Plattform zur Veröffentlichung ihrer Texte zu bieten.

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Namibian Flowers

Barbara Kahler

 

Sie hängen an der Bäume Zweige,
sind meistens weiß, vielleicht auch rot
ihr Vorrat geht scheint‘s nie zur Neige
ist das Geäst auch mausetot.

Kein Wachstum kommt aus diesem Holz,
und keine Frucht wird je getragen
doch sind sie wohl der Wirtschaft Stolz,
die Knospe liegt im Einkaufswagen.

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Loslassen?

Birgit Stefanie Hoffmann

Vergnügt lachen wir zusammen. Hören unser Lieblingslied rauf und runter. Singen dabei aus voller Inbrust schief und krumm mit. Genießen die Aussicht auf die unterschiedlichen Landschaften, an denen wir vorbeifahren. Große, freie Flächen, auf denen sich Zebras, Springböcke, Oryx und ab und zu auch Kudus tummeln. Verschlungene Bergketten, die weit über den Horizont hinausreichen. Diese Fahrt, der perfekte Abschluss unserer Flitterwochen durch das einzigartige Land Namibia. Wundervolle Momente, die sich alle zu einem großen, perfekten Bild zusammenfügen. Es dämmert bereits und bald sollten wir unsere letzte Lodge erreicht haben. Doch diesen Ort würden wir niemals betreten. In einem kleinen Moment der Unachtsamkeit, wo ich ihm einen verliebten Blick zuwerfe, springt urplötzlich ein Kudu auf die Straße.

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Hup niemals nach den Affen

Barbara Kahler

„Meine Damen, unser Kameramann hat sich um etwa eine Stunde verspätet, wir bitten Sie noch um Geduld.“ Der Regieassistentin ist es sichtlich peinlich, aber was hilft es. Murren, ungeduldiges Seufzen im Raum. Seit zwei Stunden warten die fünf Frauen fertig geschminkt, frisiert und nervös auf die Aufzeichnung ihrer Sendung. Ein deutscher Privatsender interviewt Frauen, die im Ausland Karriere gemacht haben. Pia ist die einzige Teilnehmerin aus Namibia. Vor 15 Jahren ins Land gekommen, hat sie sich im südlichen Afrika einen Namen als freiberufliche Journalistin gemacht, nicht berühmt, doch unter Kollegen und Lesern bekannt.

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Der Mann im Rollstuhl

 Heiko Denker

 

Der Mann im Rollstuhl saß dort, wo kein Licht war, in der dunklen Ecke des Zimmers. Mit sich selbst beschäftigt, unscheinbar, versteckt, als ob es ihn nicht gäbe.

Gefolgt von Helmut und dessen Tochter Sabine betrat Peter das Wohnzimmer. Er setzte sich, schaltete den Fernseher an. Sah Helmuts erstaunten Blick, folgte diesem und erkannte, dass Helmut den Mann im Rollstuhl erblickt hatte. Er winkte ab, sagte: „Lass uns kurz die Nachrichten ansehen, ich habe gehört, dass es wieder einen schweren Unfall gegeben hat. Danach machen wir uns an das Braai.“

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Disharmonie – Harmonie

 Johannes Sandmann

 

Irgendetwas hatte sie aus dem Schlaf gerissen. Die Augenbinde war verrutscht, sie starrte gegen den Sitz ihres Vordermannes. Der Kopf drohte zu platzen, an den Händen klebte Schweiß. Klar stand der Traum vor ihren Augen: Sie sah sich in die Praxis gehen und war direkt ins Behandlungszimmer geführt worden. Verzweifelt hatte sie tagelang um die richtige Lösung gerungen. Der Arzt hatte ihr nochmals Mut zugesprochen und bestätigend genickt.

Der Freund war ahnungslos. Als Abteilungsleiterin einer Bank konnte sie kein Kind gebrauchen, nur das Weiterkommen im Beruf war wichtig. Das Leben wurde unsicherer, die Zukunft unkalkulierbarer. Es herrschte eine Disharmonie. Sie arbeitete hart und wollte ihre Freiheit genießen.

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Bericht der Jury

 Felix Werner

 

Der Literaturwettbewerb der Literaturzeitschrift Felsgraffiti fand dieses Jahr zum Thema „Wendepunkt“ statt und es wurden hierzu 17 Beiträge bei der Redaktion eingereicht. Die Gedichte und Kurzgeschichten gestalten sich auch diesmal äußerst abwechslungsreich. Des Weiteren verfügen alle Werke auch über den geforderten Bezug zu Namibia. Es war für die Jurymitglieder Julia Augart, Corinna Häger, Klaus J. Becker und Felix Werner ein anspruchsvolles und spannendes Unterfangen, die Gewinner des Wettbewerbes in den beiden Kategorien Lyrik und Kurzgeschichte festzulegen. Wir möchten an dieser Stelle allen Autorinnen und Autoren unseren großen Dank und Respekt dafür aussprechen, dass Sie sich zu einer Teilnahme ermuntern haben lassen. Danke, dass Sie die beständigen Bemühungen der Zeitschrift Felsgraffiti um die Förderung der deutschen Sprache in Namibia in Wort und Tat unterstützen. Erfreulicherweise verfügen alle Einsendungen, von kleinen orthografischen Flüchtigkeitsfehlern abgesehen, über ein wirklich ansprechendes schriftstellerisches Niveau. Wir würden uns sehr freuen, wenn das auch in Zukunft so bliebe.

 

Lyrik

Insgesamt konkurrierten im Bereich der Lyrik sechs Gedichte um den Hauptpreis. Nach intensiver Diskussion einigte sich die Jury einstimmig darauf, dass sich für den Wettbewerb 2014 zwei Gedichte als Gewinner qualifizierten. Die folgenden zwei Gedichte wurden von der Jury ausgewählt:

Regenzeit und Was ist Glück?

Die Jury begründet ihre Wahl folgendermaßen:

Platz 1
Das Gedicht Regenzeit handelt eindrücklich von einem meteorologischen Wendepunkt, welchem insbesondere in Namibia eine bedeutende Rolle für den Menschen sowie für Flora und Fauna zukommt. In vier Strophen gelingt es, auf lyrisch ansprechende und anspruchsvolle Weise, den Rezipienten einen subtropischen Niederschlag und seine Folgen im poetischen Zeitraffer miterleben zu lassen. Der geschickte Einsatz der Metaphorik im Gedicht hat auch bei der Jury seinen Zweck nicht verfehlt und nachweislich die eine oder andere „Freudenträne“ hervorgebracht. Trotz – oder gerade wegen der starken Bildlichkeit der Zeilen bleiben dem Leser noch genügend Leerstellen für eigene Bilder, Empfindungen und Assoziationen. Während also die „braunverbrannten Veldlandschaften“ Namibias anfangs noch staubig und verdörrt darniederliegen, sich jedoch alsbald die Lilien im Regenguss öffnen, so möchten auch wir am liebsten gleich tief ein- und aufatmen und die Regenzeit genießen – Chapeau!

Platz 2
Komplexe Lyrik, vierzehnzeilig,

ist allenfalls dem Schöpfer heilig
und braucht, pardon, verdammt viel Zeit.
Nicht jeder Leser ist da bereit,
zu warten, bis das Opus endet,
das derart weise Worte sendet.
Genug der Rückschau – der Poet
sieht zu, ob’s nicht auch anders geht.
Er macht sich deshalb zu Gebot
das Paarreimgold von Eugen Roth.

(frei nach B. Ostersiek)

 

Bei Was ist Glück? handelt es sich um eine Gedichtform, deren Blütezeit von Beginn bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in Deutschland verortet werden kann. Es steht zweifelsfrei in der Tradition der nachdenklich-humoristischen Dichtung Eugen Roths der 1930er Jahre. Die Schlichtheit von Reimform und Metrum, welche gelegentlich als Kritikpunkt angeführt wird, zeichnet diese Lyrikform jedoch eher aus. Durch die Anwendung des Paarreim-Schemas in Verbindung mit vierhebigen Jamben wirkt das Gedicht besonders eingänglich und einprägsam. Das Lyrische Ich resigniert in dem Gedicht Was ist Glück? zu Beginn über die Problematik eines vermeintlich sinnlos verbrachten Lebens. Es folgert daraus die Diagnose, dass es für seine weitere Existenz dringend einen Wendepunkt benötigt. Die Lösung für das Problem scheint geradezu auf der Hand zu liegen: Um sich aus einer misslichen Lage zu befreien, muss es dringend einen Glücksfall herbeiführen. Das Mittel der ersten Wahl ist eine Pferdewette, deren Verlust zu einer suizidalen Besuchsabsicht der „Jetty“ in Swakopmund führt. Bei der Betrachtung seiner Umgebung fällt sein Blick jedoch auf Menschen, deren Probleme weit grundlegender Natur zu sein scheinen, als es bei ihm der Fall ist. Hier setzt somit eine Art psychologische Katharsis ein. Das Lyrische Ich – und mit ihm die Jury – kommt zu der Erkenntnis, dass finanzieller Wohlstand letzten Endes weit hinter gesundheitlichem Wohlbefinden rangieren muss. Der Wendepunkt geht im Gedicht mit der Fähigkeit zur Selbstreflexion einher und Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Weg zur Besserung.

 

Prosa
Insgesamt konkurrierten im Bereich der Prosa / Kurzgeschichte elf Kurzgeschichten um die ersten drei Plätze. Die folgenden drei Beiträge wurden von der Jury ausgewählt. 1. Katastrophe und Überleben an Namibias Küste 2. Der Brief 3. Die Halse Die Jury begründet Ihre Wahl folgendermaßen:

Hier ein Beispiel einer Münze aus dem Vatikanstaat Leo X. de‘ Medici. 1513-1521, Roma, Banco Fugger. Mit Büsten St. Petri und Pauli über Medici-Schild.
Rechte Seite: VICIT . LEO . DE . TRIBV . IVDA Victoria über Löwe mit Kugel, im Abschnitt ROMA über Dreizack (=Bank Fugger). Der besagte Dreizack ist bei der rechten Münzabbildung gut im unteren Bereich zu erkennen.

Platz 1
Die Vergabe des ersten Platzes beruht auf einer einstimmigen Juryentscheidung. Die Kurzgeschichte Katastrophe und Überleben an Namibias Küste. Vom Schicksal der Dom Jesus im Jahre 1533 ist flüssig geschrieben und verfügt über ein hohes stilistisches Niveau. Der Wendepunkt vom geschichtlichen zum menschlichen Schicksal ist in der Erzählung sehr gelungen. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Im Jahre 1533 sank die Nao „Bom Jesus“, eine Art portugiesischer Kogge, vor der Küste Namibias. Sie befand sich auf der Seeroute von Lissabon in Richtung Indien, mit der Absicht, dort Handel zu treiben. Bei der Adaption der historischen Vorlage wurden im Verlauf des Textes gezielt Änderungen vorgenommen, welche aufgrund ihrer Selektivität für eine Interpretation von besonderem Interesse sind, da sie diesbezüglich in hohem Grade der Pointierung eines bestimmten Elements dienen. Dieses Verfahren findet üblicherweise zur Herstellung intertextueller Verweise Verwendung und sei an einem Beispiel illustriert: Robert Burrell, der tatsächliche Entdecker des Wracks, und sein Ausgrabungsteam konnten ab April des Jahres 2008 vor der namibischen Küste unter anderem mehr als eintausend spanische Münzen bergen sowie einige Hinterladerkanonen und Kupferkugeln. Diese sogenannten Halbgossenkugeln weisen einen Dreizack auf, welcher in der fiktionalen Erzählung als „Dreizack des Meeresgottes Neptun“ bezeichnet wird. Der Dreizack war aber auch das Symbol und „Firmenlogo“ des schwäbischen Kaufmannsgeschlechts der Fugger (Wir erinnern uns: der Sohn des Augsburger Bürgermeisters befindet sich in der Geschichte ja auch wie zufällig an Bord des Schiffes). Und so wundert es nicht, dass das dem Meeresgott Neptun zugewiesene Symbol des Dreizacks in Wirklichkeit stellvertretend für die Hochfinanz des 16. Jahrhunderts steht. Was Burrell dort also wirklich ausgrub, waren die zeitlosen Herrschaftsinstrumente aller Machthaber seit Menschengedenken: Kapital und Waffen. In der Kurzgeschichte ist hiervon jedoch nichts zu finden. Colonel Gordon, welchem in der Erzählung die Rolle des Robert Burrell zugedacht zu sein scheint, findet 246 Jahre nach den Geschehnissen an Bord der „Dom Jesus“ keine Kanonen, keine Münzen, kein Kupfer und auch keinen stilisierten Dreizack. Dafür macht er eine nicht minder interessante Entdeckung: Unter all den Einheimischen glaubt er einen Nachfahren der gestrandeten europäischen Passagiere anhand seines Aussehens ausmachen zu können. Die Pointierung wird innerhalb der fiktionalen Geschichte auf den realen archäologischen Fund gelenkt. Dies geschieht mittels Anthropomorphisierung, d.h. der Autor/Erzähler ändert selektiv die Bedeutung des Ausgrabungsstückes durch „Vermenschlichung“. Dem Artefakt wird Leben eingehaucht: Aus den Insignien der Macht, der Münze und der Kanone, wird das Antlitz eines unschuldigen Kindes mit „flachsblondem und lockigem Haar“. Dieser überraschende und sympathische Wendepunkt hat in jeglicher Hinsicht überzeugt.

 

Platz 2
Der Brief ist eine gelungene Milieubeschreibung und bietet eine überzeugende und schonungslose Darstellung der Auswirkungen von Alkoholismus für Menschen und deren Beziehungen. Die namenlose Protagonistin erhält in der Kurzgeschichte nach zehn Jahren der Funkstille einen Brief von ihrem früheren Partner, welcher sie wegen ihrem Hang zum Trinken verlassen hatte. Ihre Sucht ist schon in ein spätes Stadium fortgeschritten und so befindet sie sich die größte Zeit des Tages benebelt im Delirium. In den wenigen klaren Momenten reflektiert sie über ihr Schicksal und fragt sich, wie es nur soweit mit ihr kommen konnte. Sie erinnert sich an Begebenheiten aus ihrer Kindheit, in deren Zusammenhang ihre Großmutter stets als Vorbild für sie fungierte. Wehmütig beklagt sie, dass sie nicht über dieselbe großmütterliche Selbstdisziplin verfügt, mit der sie dieser fatalen Situation entkommen könnte. Der Brief erscheint zeitweilig als möglicher Wendepunkt der Geschichte zum Positiven hin, da er bei der Protagonistin als auslösendes Moment der Selbstreflexion fungiert. Doch der Reflexion und der Selbsterkenntnis folgt keine Veränderung. Die Peripetie, der Wendepunkt, im Schicksal des Menschen bleibt aus. Auf gekonnte Weise wird hier mit der Erwartungshaltung des Lesers gebrochen. Das Ende bleibt offen: „Mühsam erhob sie sich und ging schwankend zu Tür.“ Es bleibt somit dem Lesepublikum überlassen, wie es die Geschichte letztlich enden lassen möchte. Und seien wir aufrichtig zueinander: Wenn uns hierbei ein zutiefst unbefriedigendes Gefühl überkommt, dann hat die Geschichte sicherlich ihr Ziel erreicht.

 

Platz 3
Die Halse beschreibt die Geschichte eines Paares, das nach zehnjähriger Reise auf hoher See einen ungeplanten Aufenthalt in Walvis Bay einlegen muss. Ein Maschinendefekt zwingt beide zu einem längeren Landgang, in dessen Verlauf es zu einer tiefgreifenden Veränderung ihrer Lebenskonzeption kommen wird. Der Aufbau der Erzählung sowie die sprachliche Ausgestaltung sind sehr gut gelungen. Die Kurzgeschichte bietet ein durchweg positives – jedoch stets unverklärtes – Bild von Namibia und gewinnt ihre intensive Wirkung durch den Gegensatz von Meer und Land. Ein lokales Ehepaar empfiehlt den Weltenbummlern, ihre Zeit in Namibia sinnvoll zu nutzen. Die Hilfsbereitschaft der Menschen in Namibia hinterlässt bei den beiden einen tiefen Eindruck und im weiteren Verlauf wird ihnen der Besuch eines speziellen Afrikanischen Affenbrotbaumes nahegelegt. Zu diesem Zeitpunkt sind Jens und Birte noch sehr skeptisch, was die vermeintlich magischen Qualitäten des Baumes angeht: „Das erklär mal einem in Deutschland, dass du 240 km fährst, um einen dicken Baum anzusehen.“ An der Schotterstraße weist „ein Schild auf ein Nationaldenkmal hin“, was die Jury zu der Vermutung veranlasst hat, dass es sich beim Vorbild für den Affenbrotbaum tatsächlich um den Baobab bei Grootfontein handeln könnte. Dieser steht auf der Farm Keibib (Nr. 1063), weshalb der Baum, welcher 1951 als Nationales Denkmal Namibias proklamiert wurde, auch als Baum 1063 bekannt ist. Als beide Protagonisten den altehrwürdigen Baum betrachten, setzt ein Nachdenken über ihr Leben und ihren bisherigen Lebensentwurf ein. Die Geschichte schließt mit einer überzeugenden Darstellung, wie sich in einem kurzen Gespräch die Entwicklung der Weltenbummler zu Rückkehrern vollzieht. Der „Baum der Erkenntnis“, der diesmal mit keinem göttlichen Verbot belegt ist, ermöglicht Jens und Birte die entscheidende Wende in ihrem Leben und so stellt Jens abschließend fest: „Ich glaube, es wird Zeit für eine Halse [.]“. Eine Halse – und wir erinnern an dieser Stelle an den Titel der Kurzgeschichte – ist ein Manöver aus der Seefahrt. Das zugehörige Kommando beginnt und endet wie folgt: „Klar zur Halse! / Ist klar! / Falle ab. Fier auf die Schoten! / Neuer Kurs.“. Wir setzen die Segel!

Was ist Glück?

Helgard Huber

 

Ein Mensch, der lange nachgedacht,

was er im Leben falsch gemacht,

der fand bei all dem Überlegen

nur Sackgassen auf allen Wegen.

Der Mensch, wie er sich dreht und wendet,

stets immer nur im Leeren endet.

Er gibt es zu – das ist nicht leicht,

im Leben hat er nichts erreicht.

Wohin er schaut, nur halbe Sachen,

er kann auch nicht darüber lachen.

Was muss er tun? Die Zeit ist um.

Wie reißt man noch das Ruder rum?

Ganz plötzlich hat es dann gefunkt:

Was er braucht, ist ein Wendepunkt!

Er merkt es schnell: Dies ist recht schwer!

Wo kriegt man diesen Punkt jetzt her,

dass sich das Blättlein wendet,

die Depression schnell endet?

Er muss den Wendepunkt schnell finden,

um sich nicht nutzlos abzuschinden.

Er ist von der Idee besessen:

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